Die Rohstoffknappheit betrifft weltweit die gesamte Industrie und legt sie zum Teil komplett lahm. Fertigungslinien müssen gestoppt werden, teilweise werden sogar gesamte Produktionsstätten vorübergehend geschlossen. Die Fließbänder stehen still, die Mitarbeiter werden bis auf Weiteres nach Hause geschickt. Und das alles, weil einfach der Nachschub an Ressourcen und Rohmaterialien fehlt.
Preisexplosionen und um Monate verspätete Lieferungen sind nur zwei der Folgen. Die Spritpreise sind so teuer wie noch nie, bestellte Ware kommt zu spät oder gar nicht. Das riesige Karussel der Weltwirtschaft kommt ins Wanken. Ist es erstmal aus dem Gleichgewicht geraten, dauert es vermutlich Jahre, bis der Ursprungszustand wiederhergestellt ist. Viele schieben es auf die Coronapandemie. Doch die Gründe sind vielfältiger.
Auch unsere Druckerei gehört zu den produzierenden Betrieben, auch wir sind auf Rohstoffe und materiellen Nachschub angewiesen. Auch für uns sind die Folgen der Rohstoffknappheit deutlich zu spüren. Wir warten auf Papier und andere Materialien zum Teil vergeblich.
Worin liegen die Ursachen der Rohstoffknappheit?
Der Beginn der Rohstoffknappheit rührt wohl tatsächlich aus der Pandemie. Anfang 2020 sank dadurch die Nachfrage nach verschiedenen Rohstoffen drastisch – auch die Nachfrage nach Papier. Produktionsbetriebe bauten Kapazitäten ab und reduzierten das Personal. Zwar hat die Nachfrage in den letzten Monaten wieder deutlich angezogen – sie steigt sogar rasant in die Höhe – die Papier- und Zellstoffhersteller können ihre Produktion allerdings nicht im selben Tempo wieder hochfahren. Das Resultat: Die Nachfrage ist größer als die Produktionskapazitäten. Die Produkte werden rar, die Preise ziehen an.
Neben den Auswirkungen, die die Pandemie nach sich zog, können auch Pandemie unabhängige Faktoren beobachtet werden. Die für die Papierindustrie entscheidenden sind die Folgenden:
👉 Umfangreiche Kapazitätsstilllegungen von Maschinen zur Herstellung holzhaltiger gestrichener Papiere und damit verbunden eine erhöhte Nachfrage nach holzfreien Papieren
👉 Containerknappheit: nicht zuletzt die Blockierung des Suezkanal hat zu erheblichen Beeinträchtigungen im Schiffsfrachtverkehr geführt. Kapazitätsverlagerungen von Asien zurück nach Europa auf der einen Seite und erhebliche Preissteigerungen durch höhere Transportkosten auf der anderen Seite sind die Folgen.
👉 Beschaffungsknappheit für die Papierindustrie selbst: wer selbst Schwierigkeiten hat, an Rohstoffe zu gelangen, kann nicht produzieren und die eigenen Kunden versorgen.
👉 Ein Anstieg der Nachfrage in China führt zu Exportengpässen nach Europa.
👉 Der Boom des Onlinehandels hat einen steigenden Bedarf an Verpackungs- und Versandmaterialien zur Folge.
Preisanhebungen um bis zu 100 %
Die Rohstoffknappheit treibt nicht nur die Preise für den Endverbraucher in die Höhe. Auch Zwischenhändler und Produktionsbetriebe sehen sich mit erheblichen Preissteigerungen konfrontiert. Hinzu kommen steigende Energiepreise und damit auch eine Erhöhung des Energiekostenzuschlags.
So werden die Preisanhebungen von Produktionsbetrieben über Papiergroßhändler bis hin zu den Druckereien weitergegeben – und das teilweise rückwirkend für bereits getätigte Bestellungen. Den Druckereien bleibt nichts anderes übrig, als den Preissteigerungen zu folgen und die Rohstoffe deutlich teurer einzukaufen. Nicht alle Verteuerungen können von dem Endkunden getragen werden.
Wie wird es weitergehen?
Eine Entspannung der Rohstoffknappheit ist momentan nicht in Sicht – im Gegenteil. Zum neuen Jahr werden weitere Preissteigerungen erwartet. Die Lieferzeiten werden nicht maßgeblich verkürzt werden können.
Ist die Lösung eine vermehrte Verwendung alternativer Rohstoffe wie nachhaltige Materialien? Ist die Lösung der Abbau von Überstunden, vielleicht in Verbindung mit Kurzarbeit? So wirklich beantworten kann diese Fragen momentan niemand. Viele Betriebe setzen auf die Erhöhung der Lagerhaltung, auf die Stabilität in den Lieferantenbeziehungen und auf eine flexiblere Produktionsplanung. Auch der Überstundenabbau und die zeitweise Stilllegung von Produktionslinien sind Teil verschiedener Lösungskonzepte.
Danke an unsere Kundinnen und Kunden in den Verlagen, dass Sie Verständnis für die Lage aufbringen. Wir muntern uns gegenseitig auf in dem Wissen, dass wir auch diese Zeit gemeinsam bestehen werden. Denn wir wissen: In der Krise zeigt man Stärke. Wir freuen uns auf die Zeit danach und darauf, dass wir uns zurufen können – Wir haben es geschafft!
Ein Dankeschön an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Nicht nur unser Unternehmen wird maßgeblich durch die aktuelle Situation beeinflusst. Allen voran unsere Mitarbeiterinn und Mitarbeiter tragen die erschwerten Arbeitsbedingungen. Täglich setzen sie alles daran, das Beste herauszuholen und kämpfen gegen die schwierige Materialbeschaffung, verspätete Lieferzeiten und fehlende Transportmöglichkeiten.
Mit einem kleinen Präsentkorb sagen wir unseren Mitarbeitern DANKE!
Danke für Euren Einsatz, danke für Euer Durchhaltevermögen, danke für den Biss, mit dem ihr Euch jeden Tag durch den Arbeitsalltag kämpft. 🖤