Das Geheimnis des Dünndrucks: Wie bedruckt man Papier mit weniger als 60 Gramm?

Die Nutzung von Dünndruckpapier ermöglicht eine signifikante Reduktion des Buchgewichts um weit mehr als die Hälfte. Durch die Verwendung von besonders feinem Papier können auch Exemplare mit einer großen Seitenzahl stabil und altersbeständig hergestellt werden. Dabei müssen nicht einmal Kompromisse bei der Lesbarkeit und Qualität eingegangen werden.

Als Dünndruckpapier wird Papier mit einem Gewicht von weniger als 60 Gramm pro Quadratmeter eingesetzt. Das ermöglicht eine besonders leichte und handliche Gestaltung von Büchern wie Bibeln oder Gesetzestexte. Bedruckt wird dieses Papier mittels digitaler oder konventioneller Druckverfahren. Das digitale Druckverfahren bringt durch die Einsparung der unzähligen Druckformen und dem Einsatz neuer digitaler Verarbeitungstechnologien zahlreiche Vorteile mit sich, besonders bei geringer werdenden Auflagen. In diesem Blogartikel beleuchten wir das spannende Konzept sowie die vielfältigen Anwendungsfälle bei der Nutzung von Dünndruckpapier.

Die Ursprünge der Nutzung von Dünndruckpapier

Die Verwendung von dünnem Papier im Druck reicht weit in die Vergangenheit zurück und hat seine Wurzeln bereits im Ende des 19. Jahrhunderts. Das Synonym „Bibeldruckpapier“ verdeutlicht, warum: Dünndruckpapier fand erstmals Anwendung bei der Herstellung von Bibeln und religiösen Schriften. Der Umfang der Bücher und die Vielzahl der Seiten erforderten die Nutzung einer neuen Papierform, um den Anforderungen gerecht zu werden. So sollten etwaige Exemplare wenig Gewicht bei gleichzeitig langjähriger Beständigkeit aufweisen.

Nach und nach gewannen die Vorteile zunehmend an Bedeutung, weswegen die Papierform auch bei anderen Druckerzeugnissen Anwendung fand. Heutzutage wird Dünndruckpapier regelmäßig genutzt, wobei die Herausforderungen, die der Herstellungsprozess und die Verarbeitung der Papierform mit sich bringen, nicht zu unterschätzen sind.

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Dünndruckpapier wird unter anderem im Digitaldruckverfahren verarbeitet.

Das Leichtgewicht unter den Druckerzeugnissen – was Dünndruck ausmacht

Die Nutzung des besonders dünnen Papiers stellt erhöhte Anforderungen an Druckmaschinen. Die Verarbeitung kann zu Störungen im Betriebsablauf führen und erfordert daher besondere Vorsicht und spezielle Maschinen. Auch die Druckfarben erfordern eine besondere Abstimmung auf das dünne Papier, um eine maximale Druckqualität zu erreichen. Aus diesem Grund sehen viele Druckereien und Herstellungsbetriebe vom Angebot des Dünndrucks ab.

Die Möglichkeiten, die durch Dünndruckpapier entstehen, überzeugen: Üblicherweise für Buchdruck verwendetes Papier wiegt zwischen 90 und 120 Gramm pro Quadratmeter. Beim Dünndruck reduziert sich dieses Gewicht auf maximal 60 Gramm pro Quadratmeter, wobei auch die Hälfte dessen im Rahmen des Möglichen liegt. Bücher mit 2500 Seiten und einer Rückenstärke von 6 cm sind daher kein Problem.

Besonders bei Büchern mit vielen Seiten, die aufgrund des Umfangs eine Gewichtsreduktion erfordern, findet die Papierform Anwendung. Das können Bibeln oder Gesangbücher sein, genauso aber auch Gesetzestexte oder umfangreiche Nachschlagewerke. Auch für die Herstellung von Fach- oder Werbezeitschriften, Broschüren und Packungsbeilagen wird häufig auf das dünne Papier zurückgegriffen.

Gleichzeitig erfordern etwaige Druckerzeugnisse aufgrund der intensiven und dauerhaften Nutzung besondere Haltbarkeit und Langlebigkeit. Durch die Nutzung von speziell dafür ausgelegtem Papier können diese Eigenschaften problemlos gewährleistet werden. Dabei ist es zwingend erforderlich, dass das Papier einen gewissen Grad an Opazität, also Lichtundurchlässigkeit, aufweist. Durch die Zugabe von Füllstoffen oder einen erhöhten Holzanteil kann dies bereits bei der Papierherstellung erreicht werden.

Das reduzierte Gewicht der Druckerzeugnisse wirkt sich außerdem kostensparend aus. So sinken durch das niedrige Gewicht – bis zu zwei Drittel weniger im Gegensatz zu herkömmlichem Druckpapier – beispielsweise auch die Transport- und Versandkosten. Das wiederum schont zusammen mit den reduzierten Ausgaben für Energie, Holz und Wasser auch die Umwelt und deckt sich mit unseren Visionen beim Thema Nachhaltigkeit

Dünndruck bei den Beltz Grafischen Betrieben

Bislang umfasste unser Leistungsspektrum die Nutzung des dünnen Papiers noch nicht. Aufgrund des Wegfalls eines großen Mitbewerbers der Druckbranche stieg in der letzten Zeit allerdings die Nachfrage nach Druckerzeugnissen auf Dünndruckpapier.

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Um die gestiegene Nachfrage bedienen zu können, haben wir unser Portfolio angepasst und können ab sofort Dünndruckwerke anbieten. Dabei greifen wir zurück auf unsere jahrzehntelange Erfahrung als Buchhersteller, von der wir bei der Nutzung von Dünndruckpapier profitieren. Durch unsere Kompetenzen in den Bereichen Buchdruck und Buchbinderei können wir den gesamten Prozess von der Angebotsphase bis hin zum fertigen Endprodukt anbieten.

Durch eine Optimierung des Herstellungsprozesses verarbeiten wir derzeit Dünndruckpapier mit einem Gewicht von bis zu 32 Gramm pro Quadratmeter. Vorrangig wickeln wir den Druck im Digitaldruck ab. Aber auch im Offsetdruck besteht die Möglichkeit, Dünndruckwerke herzustellen. Fragen Sie gerne Ihr Angebot bei uns an!

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