Erfolgreich seit 1841 – Die faszinierende Geschichte des Beltz Verlags und die Rolle der Beltz Grafischen Betriebe

Der Beltz Verlag ist einer der bekanntesten und renommiertesten Verlage Deutschlands. Seine Geschichte reicht zurück bis ins 19. Jahrhundert, als Julius Beltz zunächst eine kleine Buchdruckerei gründete und wenige Zeit später den Verlag Adolph Büchting übernahm. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich das junge Unternehmen zu einem wichtigen Akteur auf dem deutschen Buchmarkt und machte sich einen Namen als Verlag für pädagogische, psychologische Themen und für Kinderliteratur.

Die Beltz Grafischen Betriebe sind ein Teil der Unternehmensgruppe Beltz und produzieren für die eigenen Verlagsprogramme und für viele Kunden. Die Verbindung zwischen unseren Verlagen und der Druckerei und Buchbinderei der Beltz Grafischen Betriebe ist eine enge und vertrauensvolle, die den Verlagsprogrammen jederzeit eine schnelle und effiziente Produktion zusichert. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Geschichte hinter der Unternehmensgruppe Beltz steht und welche Verbindung die Beltz Grafischen Betriebe und der Beltz Verlag pflegen.

Der Beltz Verlag: Ein Familienunternehmen mit langer Tradition

Gegründet im Jahr 1841 als Buchdruckerei und seit jeher in Familienbesitz feierte die Unternehmensgruppe Beltz vor zwei Jahren bereits ihr 180-jähriges Jubiläum. Heute ist das Unternehmen breit aufgestellt und stützt sich auf vier Säulen bestehend aus dem Beltz Verlag (Weinheim), dem Campus Verlag (Frankfurt), den Beltz Grafischen Betrieben (Bad Langensalza) sowie der Beltz Buchhandlung (Weinheim).

Von der Buchdruckerei zum Verlagsgeschäft

Als gelernter Drucker gründete Julius Beltz im Alter von gerade einmal 22 Jahren die Buchdruckerei im beschaulichen Städtchen Langensalza in Thüringen. Beltz selbst entwickelte nicht nur eine Leidenschaft für den Druck. Er war auch politisch versiert und teilte die liberale Gesinnung seiner Zeit, auch in der Öffentlichkeit.

Sein Unternehmen verzeichnete in den Jahren nach der Gründung ein stetiges Wachstum, ohne dabei große Sprünge zu machen. Die Entwicklung mündete in die Übernahme von Anteilen des Verlages Adolph Büchting, durch die Beltz der Einstieg ins Verlagsgeschäft gelang. Zunächst mit breitem Programm aus den Bereichen Geschichte, Zeichnen, Geografie, Mathematik und Religion konzentrierte sich das Unternehmen in den folgenden Jahren auf pädagogische Fachliteratur. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts erreichte Beltz damit einen Bekanntheitsgrad, der über die Region Langensalza hinausreichte.

Im Zeichen der Kriege: Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts

Gerade auf dem aufstrebenden Ast blockierte der erste Weltkrieg den Aufschwung des Beltz Verlags und der Druckerei. Der Erfolg stagnierte. Nach Kriegsende verzeichnete das Unternehmen jedoch eine zügige Erholung und entwickelte sich rasch zu einem bedeutenden deutschen Verlag mit Schwerpunkt Pädagogik. Werke wie die fünf Bände des „Handbuchs für Pädagogik“ oder die Halbmonatsschrift „Die Volksschule“ etablierten den Verlag auf dem nationalen Buchmarkt und machten ihn zum Marktführer pädagogischer Literatur.

Doch auch der zweite Weltkrieg hinterließ seine Spuren. Das Unternehmen war geprägt von ständiger und systematischer Überwachung. Fast alle Zeitschriften mussten eingestellt werden, die Mitarbeiterzahl der Verlagsmitarbeiter reduzierte sich von über 100 auf 8 – ein herber Rückschlag für das einst so erfolgreiche Unternehmen.

Ein Wiederaufbau des Unternehmens unter russischer Besatzung in Ostdeutschland war keine Option. Es verschlug den Beltz Verlag nach Weinheim. Der Neubeginn verlief schleppend, das Unternehmen machte nur mühsam Fortschritte. In Anknüpfung an die einst erfolgreiche Zeitschrift „Die Volksschule“ veröffentlichte der Beltz Verlag ab 1955 vierteljährlich die „Zeitschrift für Pädagogik“, die fortan einen entscheidenden Baustein in der Aufwärtsentwicklung des Unternehmens bildete.

Die Regelung der Nachfolge und eine Welle des Erfolges

Im Jahre 1961 stieg Dr. Manfred Rübelmann, Sohn eines ortsansässigen Chemieunternehmers, in das Unternehmen ein und übernahm nach nur zwei Jahren eine Rolle als geschäftsführender, persönlich haftender Gesellschafter. Zur Sicherung der Unternehmensnachfolge adoptierte das kinderlose Ehepaar Beltz Manfred Rübelmann.

Dr. Manfred Beltz Rübelmann ebnete den Weg für die heutige Ausrichtung des Beltz Verlags und der Beltz Grafischen Betriebe.

Zum 125-jährigen Jubiläum eröffnete das Unternehmen ein Druckzentrum mit hochmodernen Druckmaschinen in Hemsbach. In den folgenden Jahren profitierte die aufstrebende Firma von der steigenden Anzahl der Schüler an allgemeinbildenden Schulen. Das führte zu einem Anstieg an Lehrern und Dozenten, die auf entsprechende Literatur zurückgriffen und dem Beltz Verlag damit Aufschwung bescherten. 1971 erfolgte anknüpfend daran zusammen mit dem Lektor Hans-Joachim Gelberg die Gründung des Jugendbuchprogramms Beltz & Gelberg, dessen Markenzeichen das knallige Orange wurde.

Manfred Beltz Rübelmann trieb das Unternehmen mit neuen Projekten, Werken und Zeitschriften in den Bereichen Pädagogik, Psychologie und Erziehungswissenschaften voran, stockte das Buchprogramm auf und sorgte damit für neuen Aufschwung. Gemeinsam mit seiner Frau Hildegard Beltz Rübelmann, die 1982 die Gründung der Beltz Buchhandlung in Weinheim verantwortete, beeinflusste er maßgeblich die heutige Unternehmensausrichtung und trug damit entscheidend zum Erfolg bei.

Als eines seiner größten Projekte setzte Manfred Beltz Rübelmann Anfang der 90er im Zuge der Wiedervereinigung den Rückerwerb des Stammhauses in Bad Langensalza durch den Beltz Verlag und damit die Wiederaufnahme der Tätigkeit in der dortigen Druckerei um. Insgesamt beschäftigte das Unternehmen nun 500 Mitarbeiter und verzeichnete einen Umsatz auf dem bislang höchsten Stand.

Herausforderungen des modernen Zeitalters

Die 2000er Jahre waren geprägt von Weiterentwicklung und Veränderung. Dazu zählte nicht zuletzt die Eingliederung der sechsten Generation ins Unternehmen. Seit 1996 sind die vier Kinder von Manfred und Hildegard Beltz Rübelmann – Matthias und Ulrich Rübelmann, Christina Blum (geb. Rübelmann) und Marianne Rübelmann – Mitgesellschafter der Holding. Nach dem überraschenden Tod des bisherigen Geschäftsführers Joachim Radmer im Alter von nur 46 Jahren wurde Marianne Rübelmann als seine bisherige Stellvertreterin zum 01. Oktober 2004 zur neuen Geschäftsführerin der Julius Beltz GmbH & Co. KG bestellt und war damit die Verlegerin der Verlagsgruppe.

Als Folge der unternehmerischen Herausforderungen im folgenden Jahrzehnt verkündete Marianne Rübelmann 2013 die Zusammenlegung der beiden technischen Druckereibetriebe Hemsbach und Bad Langensalza. Im Herbst 2014 feierte die Fachzeitschrift „Psychologie Heute“ ihr 40-jähriges Bestehen, 2015 entscheidet sich Beltz für die Übernahme des Mitgesellschafteranteils am Campusverlag bei gleichzeitiger Übernahme der Geschäftsführung durch Marianne Rübelmann. Mit dem Tod von Dr. Manfred Beltz Rübelmann im selben Jahr ging sodann ein wichtiger Entscheidungsträger und ein großer Teil des Beltz Verlages verloren.

Der Beltz Verlag heute

Heute ist der Beltz Verlag einer der bekanntesten und renommiertesten Verlage für pädagogische und psychologische Literatur in Deutschland. Der Verlag ist auch international tätig und hat sich einen Namen als Herausgeber von Büchern zu Themen wie Coaching, Psychotherapie und Bildungspolitik gemacht. Mit seinem breiten Angebot an Fachliteratur, Ratgebern, Lehrmaterialien und Kinder- und Jugendbüchern ist der Beltz Verlag ein wichtiger Partner für Lehrer, Therapeuten, Coaches, Eltern und alle, die sich für Bildung, Erziehung und Persönlichkeitsentwicklung interessieren.

Und auch die Eingliederung der siebten Generation des seit jeher familiengeführten Unternehmens hat bereits begonnen. So übernahm Paul Herrmann im Jahr 2019 die Leitung der Weinheimer Buchhandlung, die seitdem eine stetige Modernisierung erfährt. Nicht zuletzt die Einrichtung einer Kinderecke sowie der Umbau der Räumlichkeiten im vergangenen Jahr brachte der Buchhandlung viel frischen Wind.

Die Rolle der Beltz Grafischen Betriebe

Auch die Beltz Grafischen Betriebe durften bereits ein Familienmitglied der siebten Generation in der Führungsebene begrüßen. So stieg Max Herrmann 2021 als Referent der Geschäftsleitung in die Druckerei ein und treibt seitdem die Entwicklung des Unternehmens sowie die Gewährleistung eines breiten Portfolios voran.

Die Unternehmensgruppe Beltz stützt sich heute auf vier voneinander unabhängige Säulen. Das gewährleistet eine gegenseitige Stütze, ein Ausgleich, der zum Beispiel die Überwindung von Krisen und Risiken erleichtert. Das Unternehmen kann so mit Flexibilität auf Veränderungen reagieren und gleichzeitig von den Stärken der anderen Säulen profitieren.

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Die Beltz Grafischen Betriebe als beständige Säule in der Beltz Unternehmensgruppe

Eine der Säulen sind die Beltz Grafischen Betriebe. Sie agieren neben den drei anderen Säulen bestehend aus dem Beltz Verlag, dem Campus Verlag und der Beltz Buchhandlung als völlig eigenständiger und unabhängiger Teil der Unternehmensgruppe und bilden daher einen wichtigen und nicht wegzudenkenden Teil der gesamten Unternehmensgruppe.

Jede der vier Säulen profitiert von der Stabilität des Unternehmens und gibt dem Unternehmenskonstrukt gleichzeitig Beständigkeit zurück. Für die Beltz Grafischen Betriebe ist das unter anderem für den Ausbau und die Weiterentwicklung des Maschinenparks entscheidend. Wichtige Investitionen, beispielsweise in neue Druckmaschinen, können dadurch kurzfristig ausgeglichen werden, bringen dem Unternehmen aber langfristig großes Entwicklungspotenzial. Gleichzeitig gewährleisten ebensolche Investitionen die Konkurrenzfähigkeit und damit ein stabiles Geschäft der Grafischen Betriebe, wovon wiederum die restlichen Säulen der Unternehmensgruppe profitieren.

Die Zusammenarbeit zwischen den Beltz Grafischen Betrieben und dem Verlag heute

Auf der anderen Seite stützt der Beltz Verlag auch die Beltz Grafischen Betriebe im geschäftlichen Sinne. Denn sämtliche Verlagsprodukte des Beltz Verlages werden in der Druckerei in Bad Langensalza hergestellt.

Das Unternehmenskonzept wurde im Jahr 2011 zum 170-jährigen Jubiläum der Unternehmensgruppe entwickelt und hat bis heute Bestand – wenn auch in veränderter und an aktuelle Entwicklungen angepasster Form. Die umfassende Geschichte der Unternehmensgruppe Beltz lässt sich in der Firmenschrift nachlesen, welche zum 175-jährigen Jubiläum veröffentlicht wurde.

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